Künstlergilde erweitert ihr Blickfeld – ein Tagesausflug zu Vincent van Gogh

von Karstjen Schüffler-Rohde;

Wenn sich an einem Samstagmorgen um 8 Uhr ein Haufen Künstler trifft und in Neersen auf einen Bus wartet, muss der Samstag ein besonderer sein.

Das war er auch:

Die Künstlergilde Neersen war – zusammen mit Freunden und Gästen – unterwegs zum Frankfurter Städel-Museum. „Making van Gogh“ war der Titel der großen van Gogh Ausstellung, die bundesweit Aufmerksamkeit erregt hat.

Dass Künstler gelegentlich in Ausstellungen gehen und sich Werke anderer Meister ansehen, ist nichts Neues. Die Künstlergilde tut das in letzter Zeit aber vermehrt gemeinsam – mit dem Ergebnis, dass ihre Gespräche über Kunst lebendiger werden. Hatte man sich bisher eher um eigenes Tun und lokale Präsentationen gekümmert, wird der Radius nun weiter gezogen.

Bei den monatlichen Treffen werden neben eigenen Bildern immer wieder auch biografische Filme zur Kunstgeschichte gezeigt, und die daraus entstehenden Diskussionen sind oft lebhaft.

Regelmäßig informieren sich die Neersener über aktuell erreichbare Kunst-Events und Ausstellungen. Im vergangenen Jahr führte eine gemeinsame Tour zum Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen; ausgestellt waren dort Werke von Otto Piene und sein Umfeld

Das Konzept der Künstlergilde kommt an und überzeugte auch die Sparkasse in Willich – die aktuelle Exkursion bekam eine freundliche Unterstützung der Filiale an der Bahnstraße.

Diesmal also van Gogh in Frankfurt – und man war begeistert. Die Entscheidung, statt mit eigenen PKWs mit einem gecharterten Bus zu fahren, gab Gelegenheit zum entspannten Austausch im direkten Zusammenhang mit der großen Ausstellung.

Die Schau im Städel gab einen komplexen Eindruck nicht nur in das Werk van Goghs, sondern auch seine Ausstrahlung auf die nachfolgende Entwicklung der Kunst und des Kunstmarktes – Aspekte, die übers „Bilder gucken“ weit hinaus gingen.

Wer wollte, konnte im Anschluss noch Zeichnungen von Max Beckmann bis Gerhard Richter ansehen – für Manche(n) eine logische zeitliche Fortführung des gerade erlebten van Gogh.

Künstlergilde und Gäste – darunter einige Lehrer der Robert Schumann Europaschule, mit der Kontakt gepflegt wird – waren einhellig der Meinung: Gelungen. Erstklassige Ausstellung, Organisation perfekt – bitte weiter so. Das nächste Projekt für den Frühsommer ist schon in Planung – vermutlich geht es in die Niederlande.


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